Prof. em. Dr. Regina Wecker
Regina Wecker war bis 2009 Professorin für Geschlechtergeschichte an der Universität Basel. Nach ihrem Studium in Berlin, Aberdeen (Schottland) und Basel war sie seit 1992 Assistenzprofessorin und seit 1997 Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte. 2002 bis 2007 hat sie das Programm der Schweizer Graduiertenkollegien «Gender» der Schweiz. Universitätskonferenz (SUK) geleitet, 2007 bis 2011 war sie Stv. Leiterin des SUK-Kooperationsprojekt Gender. Von 2004–2013 präsidierte sie die Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG). Zurzeit ist die Präsidentin des Stiftungsrates des Forschungs- und Publikationsprojekts Basler Geschichte, in dem zwischen 2024 und 2026 eine neue Stadtgeschichte in zehn Bänden veröffentlich wird. «Stadt.Geschichte.Basel»
Das Basler Frauenstimmrecht
Der lange Weg zur politischen Gleichberechtigung von 1966
Regina Wecker setzt sich in ihrem Beitrag «Der Staat bin ich! Was geht das die Frauen an?» mit der politischen und gesellschaftlichen Wirkung der vielfältigen Plakate auseinander, die die Abstimmungen seit 1919 begleitet und geformt haben. Mehr
Artikel PDF
«Als habe es die Frauen nicht gegeben», Beiträge zur Frauen- und Geschlechtergeschichte. Zürich 2014
In dieser Publikation setzen sich Historikerinnen und Historiker mit der Frauen- und Geschlechtergeschichte von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart auseinander. Sie nehmen damit Fragen und Interpretationen zur Kategorie Geschlecht auf, mit denen sich Regina Wecker in ihrer langjährigen Forschung auseiandersgesetzt hat. Mehr
Eugenik und Sexualität, Die Regulierung reproduktiven Verhaltens in der Schweiz, 1900–1960, Zürich 2013
Eugenische Vorstellungen beeinflussten Medizin, Psychiatrie, Sexual- und Rechtswissenschaft bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus. Mehr
Wie nationalsozialistisch ist die Eugenik? – What is National Socialist about Eugenics? Internationale Debatten zur Geschichte der Eugenik im 20. Jahrhundert - International Debates on the History of Eugenics in the 20th Century. Mehr
Die «schutzbedürftige Frau», Zur Konstruktion von Geschlecht durch Mutterschaftsversicherung, Nachtarbeitsverbot und Sonderschutzgesetzgebung im 20. Jahrhundert, Zürich 2001. Mehr
Zwischen Ökonomie und Ideologie, Arbeit im Lebenszusammenhang von Frauen im Kanton Basel-Stadt 1870–191, Zürich 1997.
Die Arbeit zeigt den Zusammenhang zwischen struktureller Entwicklung der Frauenlohnarbeit und der Gestaltung der gesellschaftlichen Normen auf. Analyse von Frauenarbeit fusst auf dem in der geschlechtergeschichtlichen Forschung verankerten Verständnis von Arbeit als einer Gesamtheit von verschiedenen Tätigkeiten, im Zentrum steht indes die Lohnarbeit. Mehr
Wecker, Regina (2022) “Fräulein Rubinstein und Fräulein von Salis oder: Herkunft nützt”, in Labhardt, R. and Schmidlin, A. (eds.) Im Kleinen das Grosse entdecken. Kurzgeschichten aus der Basler Stdtgeschichte. Basel: Friedrich Reinhatdt Verlag, pp. 125–128.
Wecker, Regina (2021): “Der Pass meiner Grossmutter. Zwischen Geschlechtergeschichte und Geschichte der Dinge”. Hypotheses: Materialized Histories. Available at: https://mhistories.hypotheses.org/952
Wecker, Regina (2021): “Jacob Burckhardt - ein Antidemokrat an den Grenzen des Antisemitismus?”, in Kuhn, K. J., Nitsche, M., Thyroff, J., and Waldis, M. (eds.) Zwischen Welten. Grenzgänge zwischen Geschichts- und Kulturwissenschaften, Geschichtsdidaktik und Politischer bildung. Münster; New York: Waxmann, pp. 332–347.
Wecker, Regina (2020): “Gleiche Rechte: Zwischen «Emanzipationsexcessen» und «Schweizerischer Eigenart»”, in Becker, A., Höfert, A., Mommertz, M., and Ruppel, S. (eds.) Körper, Macht, Geschlecht. Einsichten und Aussichten zwischen Mittelalter und Gegenwart. Frankfurt: Campus, pp. 421–432
- Geschlechter- und Rechtsgeschichte
- Wissenschaftsgeschichte
- Geschichte der Frauenarbeit und Industrialisierung
- Psychiatriegeschichte und Eugenik
- Gendertheorie
- Geschichte von Nationalität und Bürgerrecht
Forschungsprojekte und Forschungsorganisation
1993 - 1996 | Leitung des Forschungsprojektes zur Schweizer Arbeitsgesetzgebung im 20. Jahrhundert im Schweizerischen Nationalfonds, NFP 35, «Frauen in Recht und Gesellschaft» (Mitarbeit Brigitte Studer und Gaby Sutter).
1999 - 2000 | Forschungs- und Konzeptarbeit zur Geschichte von Psychiatrie und Eugenik für den Schweizerischen Nationalfonds NFP «Integration und Ausgrenzung».
1988 - 2001 | Mitglied der Kommission der Forschungsstelle «Baselbieter Geschichte», Liestal.
1.4.2003 - 31.3.2006 | Co-Leitung des Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds (NFP 51) «Genetics, Reproductive Medicine and Society: Exclusion and Integration Effects in Medicine», Leitung Prof. Dr. med. Hansjakob Müller mit Prof. Dr. Jakob Tanner, Dr. theol. Ruth Ella Baumann-Hölzle (Laufzeit 3 Jahre).
1.7.2003 - 30.6.2006 | Leitung des Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds (NFP 51) «Eugenic Concepts and Measures in Psychiatry and Administration. On the Politics of Standardization, Integration and Exclusion. The Case of Basel-Stadt, 1880 - 1960» mit Dr. med. B. Küchenhoff.
1.6.2007 - 31.5.2008 | Leitung des NF Forschungsprojekts «Sexualität undEugenik: Zur Regulierung des sexuellen und reproduktiven Verhaltens in der Schweiz (1920 - 1960)»
1.10.2007 - 30.9.2009 | Leitung des 'prodoc' «Körper und Geschlecht: Normierungsprozesse im Spannungsfeld von Heilung und Verletzung» Teilprojekt des prodoc der Universität Bern, «Gender Scipts and Prescripts.»
1.5.2009 - 30.4.2012 | Leitung NF Forschungsprojekt «GenderImages. Alltag und Geschlecht in Leningrader Dokumentarfilmen» (Projektnehmerin Aglaia Wespe)
Planung und Organisation wissenschaftlicher Tagungen (Auswahl)
1999 | «Interdiziplinarität». Tagung der Schweizer Gesellschaft für Frauen- und Geschlechterforschung in Basel.
2000 | Arbeits-Tagungen im Zusammenhang mit dem NCCR-Antrag «Gender: Performance and Interpretation».
2001 | «Psychiatrie und Eugenik im 19. und 20. Jahrhundert. Die Schweiz im europäisch-amerikanischen Kontext» (mit Prof. Dr. Jakob Tanner, Prof. Dr. Daniel Hell, Zürich, Prof. Dr. Doris Kaufmann, Bremen), Monte Verità, Ascona.
2002 | «Gender matters – gender talks» Internationale und interdisziplinäre Tagung an der Universität Genf (mit Proff. Dr. Thanh-Huyen Ballmer-Cao, Andrea Maihofer, Ursula Ackermann-Liebrich, Dr. Manuela Rossini).
2004 | «Genes, Populations and Gender. International Developments in Reproduction and Human Genetics» Internationale Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin. 22./23.10. 04 (mit Dr. Helga Satzinger).
2004 | Panel «Eugenics/Biopolitics» at European Social Science History Conference in Berlin, 24.3. - 26.3. 04.
2006 | «Wie nationalsozialistisch ist die Eugenik?» Tagung im Rahmen des NFP 51 Forschungsprojektes «Eugenik und Verwaltung im Kanton Basel-Stadt, 1880-1960», 17./18.2.06 Basel (mit Dr. Bernhard Küchenhoff, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, und Sabine Braunschweig, Gabriela Imboden, Hans-Jakob Ritter, Historisches Seminar Basel).
2010 | «Grenzen» Geschichtstage der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte an der Universität Basel, 4.-6-2.
Im Rahmen des schweizerischen Forschungsprogramms NFP 51 «Integration und Ausschluss» arbeitet eine Forschungsgruppe der Universität Basel und Zürich unter der Leitung von Prof. Dr. Regina Wecker (Historisches Institut der Universität Basel) und Dr. Bernhard Küchenhoff (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich) zum Thema «Eugenik in Psychiatrie und Verwaltung im Kanton Basel-Stadt, 1880-1960».
Die Projektseite mit weiterführenen Links. Präsentation des Projektes auf der NFP51-Seite des Schweizerischen Nationalfonds.
Im Anschluss an das abgeschlossene Projekt hat die Forschungsgruppe in einer Folgestudie das Thema «Sexualität und Eugenik: Zur Regulierung des sexuellen und reproduktiven Verhaltens (1920-1960)» bearbeitet. S. Liste der Publikationen
Eine Auswahl an Aufsätzen zum Herunterladen:
Ist 1967 das wahre achtundsechzig? Gegenkultur, Hippie-Kultur und 68er-Bewegung, 2020 PDF
"Who Belongs" or the Question of Women’s Citizenship in Switzerland Since 1798, 2017 PDF
"The Age-Irrelevant Society", 2017 PDF
Fall Mertz, 2009 PDF
Von Roten as Feminist, 2008 PDF
Geschlecht nationale Identität, 2007 PDF
Pflege – Räume, Macht und Alltag, 2006 PDF
Eugenics, Genetics, and the Politics of Gender, 2005 PDF
"Gender" – eine fragwürdige Kategorie, 2005 PDF
Nachtarbeitsverbot PDF
Normalarbeitstag – Gesundheitsschutz – Nachtarbeitsverbot PDF
Psychiatrie – Eugenik – Geschlecht, 2003 PDF
Die Schappe-Arbeitersiedlung PDF
Ein Beitrag zur Geschichte der Rechtsvereinheitlichung PDF
Sonderschutzmassnahmen als Mittel zur Konstruktion von Geschlecht PDF
The Oldest Democracy and Women`s Suffrage: The History of a Swiss Paradox, 1998 PDF
Das Dogma, 1998 PDF
Frauenkörper, Volkskörper, Staatskörper, 1998 PDF
Staatsbürgerrechte, Mutterschaft und Grundrechte, 1996 PDF
Unendliche – Geschichte – Mutterschaftsversicherung PDF
Vom Verbot Kinder zu haben PDF
Wunder Punkt Volkszaehlung, 1995 PDF
"Sonderkategorie Frau" auf dem Arbeitsmark, 1988 PDF
"Weiber sollen unter keinen Umständen in der Nachtarbeit eingesetzt werden… " PDF
"Who Belongs" or the Question of Women`s Citizenship in Switzerland since 1798 PDF
Equality for men? PDF
Es war nicht Krieg PDF
Eugnik – Individueller Ausschluss nationaler Konsens PDF
Geschlechtsvormundschaft im Kanton Basel-Stadt PDF
Seit Ende der Siebzigerjahre ist die Frauen- und Geschlechtergeschichte Regina Weckers Schwerpunkt in Forschung und Lehre.
1992 hat sie sich in Basel habilitiert mit einer Arbeit zu Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen in Basel zwischen 1870 und 1910.
Nach verschiedenen Lehraufträge an Schweizer Universitäten und in Berlin ist sie seit 1997 Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Basel. Sie war 2005 bis 2007 sowie 2009 Geschäftsführende Vorsteherin des Historischen Seminars.
Seit August 2009 ist sie emeritiert.
Regina Wecker ist maßgeblich an der Verankerung der Geschlechtergeschichte und am Aufbau der Geschlechterforschung in der Schweiz beteiligt und war bis Ende 2012 stellvertretende Leiterin des SUK Kooperationsprojekts «Netzwerk Gender Studies».
Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Geschichte der Lohnarbeit, die Rechtsgeschichte und die Geschichte von Bürgerrecht und Nationalität.
Ihre neueren Forschungsprojekte beschäftigten sich mit der Geschichte von Eugenik (Rassenhygiene) und Biopolitik. Derzeit arbeitet sie zu Fragen der Basler Geschlechtergeschichte und des Schweizer Bürgerrechts.
Stipendien und Auszeichnungen
- 1981–1982 Stipendiatin der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel
- 1998 Wissenschaftspreis der Stadt Basel
- 2015 Chancengleichheitspreis beider Basel
Mitgliedschaften
- 2004–Ende 2013 Präsidentin der schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG)
- Gründungsmitglied und Mitglied des Vorstands der Schweizer Gesellschaft für Frauen- und Geschlechterforschung
- Mitherausgeberin der Zeitschrift traverse
- Mitherausgeberin der Basler Beiträge zur Geschichte
- Mitglied der Schweizer Sektion der «International Federation for Research in Women’s History»
- Mitglied Wissenschaftlicher Beirat Jubiläum Bürgerliches Waisenhaus Basel
- Vorstand des Vereins «Stadt.Geschichte.Basel»
- seit 2016 Präsidentin des Stiftungsrates «Stadt.Geschichte.Basel»