Erfahrungsberichte

Im Herbstsemester 2020 schloss ich an mein Praktikum beim Ägyptischen Museum Berlin und Papyrussammlung ein Erasmus-Austauschsemester an der Humboldt-Universität zu Berlin an. Eine solche Kombination aus Praktikum und Austauschsemester kann ich nur weiterempfehlen. Die Organisation über Erasmus lief einwandfrei, wobei ich von der Wahl des Ortes bis zur Beantragung der Aufenthaltsbewilligung von Basler wie auch von Berliner Seite wunderbar unterstützt wurde. Ich lernte eine neue Stadt sowie ein neues universitäres System kennen, neue Studien- und Arbeitsmethoden und entwickelte mich persönlich enorm weiter. Auf die Unterkunftsmöglichkeit rate ich im vorherein zu achten. Studentenwohnheime werden zwar angepriesen, ein weiter Weg, laute und unvernünftige Mitbewohner können einem aber viel Nerven kosten.

Nathalie, BA Geschichte

Die Stadt Cardiff ist sehr studentisch geprägt, übersichtlich und einladend, die Menschen allgemein sehr freundlich und hilfsbereit. Von hier aus ist die wunderschöne walisische Küste ebenso gut erreichbar für Ausflüge wie beispielsweise die Städte Bristol, London oder Oxford. Die in der Semesterplanung vorgegebene Struktur mit der Konzentration auf nur wenige Module, welche als Kombination von Seminaren und Vorlesungen angeboten werden, erlaubt eine Vertiefung der Themen; allerdings bedeutet dies auch weniger Vielfalt. Empfehlenswert sind spezifisch auf Wales bezogene Veranstaltungen oder der walisisch-Grundkurs! Eine persönliche Betreuung an der Uni erleichtert glücklicherweise die ansonsten teilweise aufwändige und unübersichtliche Organisation.

Colin, BA Geschichte

Das Studium der Geschichte in Heidelberg ist breit gefächert und bietet uns Studierenden aus Basel einige neue Perspektiven, wie beispielsweise die vertiefte Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und der damit verbundenen Erinnerungskultur bei Prof. Dr. Braun, der mich sehr herzlich in Heidelberg empfing und stets nach der «Schweizer Sicht» auf die Dinge fragte. Im Studienangebot wird ein klarer Fokus auf die Globalgeschichte ersichtlich, welcher unter anderem durch die Professur für Osteuropäische Geschichte und dem Centre for Asian and Transcultural Studies untermauert wird. Die Institute der Geisteswissenschaften sowie die beeindruckende Universitätsbibliothek befinden sich in der Altstadt, wo auch einige Studierendenwohnheime des Studierendenwerks Heidelberg gelegen sind. In meiner Freizeit genoss ich oft die Natur Heidelbergs, vor allem meine Joggingroute entlang des Neckars hatte es mir angetan, aber auch die Ausflüge auf die beiden Hügel Königsstuhl und Heiligenberg, welche die Stadt umgeben, waren stets eine Freude. Ausserdem bietet die Stadt eine unglaubliche Menge an guten Restaurants, Bars und Cafés, wie das unter Studis sehr beliebte Marstallcafé sowie kleinen Läden, wobei ich besonders den Besuch des Heidelberger Zuckerladens empfehle. Auf jeden Fall eine unvergessliche Erfahrung.

Roman, MSG Europäische Geschichte in globaler Perspektive

Das Erasmussemester in Krakau war ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Überhaupt würde ich jeder Studentin und jedem Studenten empfehlen, mal ein Semester ins Ausland zu gehen. Die Einblicke, die man dabei in die Kultur und Gesellschaft eines anderen Landes erhält, sind nachhaltiger als jedes Seminar. Zudem lernt man eine andere Universität und damit andere Inhalte und akademische Gepflogenheiten kennen, was den eigenen Horizont enorm erweitert. In meinem Fall war es die Geschichte Polens und Ostmitteleuropas, mit der ich mich in Krakau intensiv auseinandergesetzt habe und die mich seither in ihren Bann gezogen hat. Als zweitgrösste polnische Stadt und ehemalige Hauptstadt hat Krakau enorm viel zu bieten, was Kultur, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie angeht. Die Altstadt mit ihren prächtigen Renaissance-Bauten würde ich als eine der schönsten historischen Stadtkerne Europas bezeichnen. In den Gassen wimmelt es von hippen Cafés und Restaurants. Hinzu kommen unzählige Bücherläden, Museen, Kunstgalerien und dergleichen mehr. Auch das Nachtleben ist enorm vielfältig. Die Lebenshaltungskosten in Krakau (wie auch im übrigen Polen) sind vergleichsweise tief. Voll ausgestatte WG-Zimmer gibt es bereits ab 150 Franken im Monat. Die Leute, insbesondere die Jüngeren, sprechen in der Regel sehr gut Englisch.

Oliver, BA Geschichte

 

Sich am Anfang zurechtzufinden verlangt viel Initiative, Geduld und starke Nerven, zumal das französische Hochschulsystem zumindest an der Sorbonne teilweise doch sehr anders ist als das schweizerische. Beispielsweise gibt es für einige Kurse keine Kursbeschreibungen und die Kommunikation findet oft sehr kurzfristig statt. Dennoch lohnt es sich, nicht aufzugeben, denn Schritt für Schritt grooved man sich dann nämlich ein. Die Kurse sind mehrheitlich auf Französisch und teilweise ziemlich herausfordernd, weil das Unterrichtstempo hoch ist und die Dozierenden oft keine oder nur sehr wenige Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen. Gleichzeitig ist die Lernkurve jedoch ziemlich steil, was wiederum motivierend auf einen zurückwirkt. Ich wohnte im Pavillon LeCorbusier der Fondation Suisse in der Cité Universitaire de Paris. Das Zimmer war geräumig, sehr sauber, hell und super ausgestattet mit eigenem Badezimmer und Kühlschrank. Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig um eine Unterkunft in der CitéU zu bewerben, da die Zimmer sehr begehrt sind. Die Miete ist erschwinglich und die Lage ebenfalls super, wenn man an der Panthéon-Sorbonne studiert, da man mit ÖV in ca. 20min. am Jardin du Luxembourg ist. Die eigene Komfortzone zu verlassen, um in eine neue Stadt und eine neue Hochschullandschaft einzutauchen, kann ich jedem und jeder nur empfehlen, denn es ist extrem bereichernd, sich mit Menschen auszutauschen, die unterschiedlichste Dinge in ihrem Leben machen. Paris ist eine super tolle Stadt für Studierende mit einem lebhaften Studentenleben, einem immensen Kulturangebot und viel Charme.

Arun, MSG European Global Studies

Ich hatte das Privileg, im Herbstsemester 2019 für fünf Monate ein Austauschsemester an der Universidad de Salamanca zu unternehmen. Es war ein unvergessliches Erlebnis. Als älteste Universität Spaniens besticht die Universidad de Salamanca nicht nur mit viel Prestige und Geschichte, sondern beherbergt überdies etwa 30'000 Studierende - darunter auch viele Austauschstudent*innen. Vereinsamen wirst du dort auf keinen Fall. Seien es die internationale Vernetzung, das vibrierende Nachtleben oder die vielen Ausflüge in die diversen Landesteile Spaniens - es wird gesorgt, dass es den Erasmus-Studierenden an nichts fehlt. Hier liegt vielleicht auch einer der wenigen Nachteile: Sei dir bewusst, dass es aufgrund der riesigen Anzahl an Erasmus-Student*innen schwierig ist, Kontakt mit Einheimischen aufzubauen oder die eigenen Spanischkenntnisse nachhaltig zu verbessern. Weiss man sich aber hier selbst auszuhelfen, steht einem kulturell vielfältigem und persönlich prägendem Aufenthalt nichts im Wege.

Florian, MA Geschichte

Mein kurzes, erlebnisreiches Herbsttrimester an der University of Warwick war in vielerlei Hinsicht eine Horizonterweiterung. Zum einen sind alle Departemente, Wohnquartiere und Freizeiteinrichtungen der UW an einem Ort versammelt. Das prägt den Studienalltag im Vergleich zu Basel auf ungewohnte Weise. Darin bietet das Departement of History besonders im Bereich Globalgeschichte eine Breite an Forschungs- und Lehrbereichen, die Regionen auf allen Kontinenten in den Blick nehmen und dabei auch die Vormoderne nicht vernachlässigen. Das DH pflegt innerhalb der stark auf LawEconomics und Business ausgerichteten Uni eine eigene Kultur und der Austausch unter Postgrads, Doktorierenden und Lehrverantwortlichen ist eng und vielfältig. Besonders die häufigen abendlichen Kolloquien stehen allen Postgrads offen und haben mir wertvolle Einblicke in neue Forschungsbereiche ermöglicht. Die studentische Freizeitkultur mit ihren Societies für alle erdenklichen Sportarten und Interessen und besonders die Pubquiz-Events machen das Erschliessen eines sozialen Netzwerkes leicht. Besonders für kurze Aufenthalte würde ich zudem das Wohnen on Campus empfehlen.

Jakob, MSG Europäische Geschichte in globaler Perspektive