Prof. Dr. Lucas Burkart
Studium der Geschichte, Volkswirtschaft, Philosophie und Literatur an den Universitäten Basel und Bologna. 1994 Lizentiat an der Universität Basel. Dissertation im Rahmen des Graduiertenkollegs "Die Renaissance in Italien und ihre europäische Rezeption. Kunst - Geschichte - Literatur" an der Universität Bonn. Forschungsaufenthalte in London, Verona, Venedig und Florenz. Promotion 1998. Assistent im Fachbereich Geschichte des Mittelalters an der Universität Basel. 2003-2005 Mitglied des Istituto Svizzero di Roma. 2005 Habilitation an der Universität Basel. 2007 bis 2012 SNF-Förderungsprofessor an der Universität Luzern. Seit 1. August 2012 Professor für Geschichte des Spätmittelalters und der Renaissance an der Universität Basel.
Forschungsschwerpunkte
- Stadt-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters
- Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance
- Geschichte der visuellen und materiellen Kultur der Vormoderne
- Wahrnehmungsgeschichte
- Mittelalterliche Geschichte Italiens und Roms
- Wissens- und Historiografiegeschichte
Rückblick auf die Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Jacob Burckhardt
Als Begründer der Kulturgeschichte hat Jacob Burckhardt unsere modernen Vorstellungen von kultureller Vielfalt massgeblich geprägt. Aus Anlass seines 200. Geburtstages wurden Aktualität und Gegenwartsrelevanz des bedeutendsten Schweizer Geisteswissenschaftler des 19. Jahrhunderts, seiner Ideen und seines Denkens reflektiert. Die Veranstaltungen, die an der Universität und in etablierten Kulturinstitutionen stattfinden, richteten sich an ein breites Publikum, weit über fachwissenschaftliche Kreise hinaus.
Übersicht über alle Veranstaltungen hier
Aktuelle Forschungsprojekte
Materialized Identities. Objects, Affects and Effects in Early Modern Culture (1450-1750).Mehr Zum Forschungsmodul Solid and Stony or Wispy and Transparent? The Effects of Glass Making on Venetian Self-Perception and Identity.
Jacob Burckhardt Werke. Kritische Gesamtausgabe.Flyer -- zur Projekthomepage
Aktuelle Publikationen
Marco Polo am Perlflussdelta. Venezianisches Mittelalter und Italiens Kolonie in China. In: Tina Asmussen, Eva Brugger, Maike Christadler, Anja Rathmann-Lutz, Anna Reimann, Carla Roth, Sarah-Maria Schober, Ina Serif (Hg.): Materialized Histories. Eine Festschrift 2.0, 21/05/2021 online. (An English translation is available here).
“Le fantasticherie di alcuni confratelli amanti dell’arte...”
Sulla situazione della Biblioteca Warburg per la Scienza della Cultura tra il 1929 e il 1933, in: engramma. la tradizione classica nella memoria occidentale 176, ottobre 2020 (online)
Early Book Printing and Venture Capital in the Age of Debt: the Case of Michel Wenssler's Basel Printing Shop (1472-1491), in: Buying and Selling. The Business of Books in Early Modern Europe, ed. Shanti Graheli, Leiden 2019, 23-54.
Einleitung zu "Athanasius Kircher, Musaeum Celeberrimum (1678)", gem. mit Tina Asmussen & Hole Rössler, Hildesheim/Zürich/New York, 2019, 8-108.
Die Renaissance als Kultur der Nachahmung, Aneignung und Neuschöpfung, in: All'antica. Die Paduaner und die Faszination der Antike, hg. M. Matzke, Regenstauf 2019, S. 7-27.
Aus dem Rahmen. Jacob Burckhardt als Bildregisseur, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 12/3, 2018, S. 76-92.
Buchpublikationen
Burckhardt. Renaissance. Erkundungen und Relektüren eines Klassikers. Jacob Burckhardt (1818-1897), Autor der »Cultur der Renaissance in Italien«, des »Cicerone« und der »Weltgeschichtlichen Betrachtungen«, hat mit seinen Büchern nicht nur die Geschichtswissenschaft und die Kunstgeschichte seiner Zeit maßgeblich geprägt. Dennoch kommt es selten genug vor, dass ein wissenschaftlicher Autor auch noch 200 Jahre nach seiner Geburt nicht nur historisches Interesse auslöst, sondern Gegenstand lebhafter Auseinandersetzung darüber ist, ob sein Werk bis heute taugliche Handreichungen und Interpretamente bereithält. Im Falle von Burckhardt überrascht das nicht, sind doch seine Texte immer wieder aufgelegt und fortlaufend verhandelt worden. Thesenstark handeln sie von der Konstituierung der Moderne, in der zu leben seine Nachfahren vielleicht noch mehr das Gefühl haben durften, als es Burckhardt zu seiner Zeit selbst haben konnte.
Aus Anlass von Burckhardts 200. Geburtstag haben sich im Jahr 2018 Historiker, Kunst- und Kulturwissenschaftler in Basel versammelt, um ausgehend von seinem bis heute Maßstäbe setzenden Essay »Die Cultur der Renaissance in Italien« (1860) nach der Aktualität seines Werks zu fragen. Entstanden ist ein Reader, der gleichermaßen kritisch wie würdigend zum Weiterlesen einer der wirkmächtigsten akademischen Hinterlassenschaften ermuntert. Mehr...
"Johann Ludwig Burckhardt - Sheikh Ibrahim. Entdeckungen im Orient um 1800". Das Leben des Orientreisenden Johann Ludwig Burckhardt (1784–1817) alias Sheikh Ibrahim fasziniert bis heute. Aus «gutem Basler Haus», entfloh er 1800 der Helvetischen Republik zum Studium nach Leipzig. Auf der Suche nach einer diplomatischen Anstellung kam er 1805 nach London, wo sich ihm die Gelegenheit bot, im Dienst der ‹Association for the Discovery of the Interior Parts of Africa› den Weg von Kairo nach Timbuktu und die Quellen des Niger zu erkunden. Trotz minutiöser Vorbereitung sollte das Unternehmen nicht zustande kommen. Stattdessen bereiste er von 1809 bis zu seinem Tod Syrien, den Hijaz, die Levante, Ägypten und den Sudan. Dabei entdeckte und beschrieb er auch die Nabatäerstadt Petra und den nubischen Tempel von Abu Simbel. Seine regelmässig verfassten Rechenschaftsberichte sowie Briefe an die Familie dokumentieren sein Leben im Orient und bieten eine mit der Region engvertraute und zugleich erstaunlich wertfreie Sicht: die Erfahrungen eines Orientreisenden vor dem Orientalismus. Mehr
"Athanasius Kircher. Musaeum Cleberrimum (1678)" - Einleitung von Tina Asmussen, Lucas Burkart & Hole Rössler. Das von Giorgio de Sepi herausgegebene "Musaeum Celeberrimum" ist eine besondere Kostbarkeit im Kontext Ausgabe der Werke Kirchers. Handelt es sich hier doch um einen Katalog, der auf eindrucksvolle Weise die Systematik und die Sammlungsbestände aber auch den praxisorientierten Aufbau des weltweit berühmten, von Athanasius Kircher im Collegium Romanum eingerichteten Museums dokumentiert. Das Musaeum Kircherianum verkörperte geradezu das universalwissenschaftliche, enzyklopädische Wissenskonzept. Mehr
"Sprezzatura. Geschichte und Geschichtserzählung zwischen Fakt und Fiktion". Geschichte ist ein Wechselspiel von Fakten und Fiktionen. Zudem deutet jede Gegenwart ihre Geschichte neu, was kein leichtes Geschäft ist. Umso erfreulicher, wenn es gelingt, der Geschichte Leichtigkeit und Zugänglichkeit zu verleihen, ohne weder ihre Komplexität noch ihre Widersprüchlichkeit zu überdecken. Der Umgang mit Geschichte verlangt also auch eine Kunstfertigkeit, die nicht nur in der Erforschung, sondern auch der Erzählung von Geschichte wirkt. Mehr
"Sites of Mediation. Connected Histories of Places, Processes, and Objects in Europe and Beyond, 1450-1650". This book explores the relationships between sites, people, objects, and images during the early globalization. It investigates interconnections and entanglements on both micro and macro levels, and aims to understand the dynamics of processes of translocal and transcultural intersection. Mehr
"Mythen, Körper, Bilder. Ernst Kantorowicz zwischen Historismus, Emigration und Erneuerung der Geisteswissenschaften". Der Band widmet sich dem Leben und Werk Ernst Kantorowicz’ (1895-1963) sowie seiner Bedeutung für die Erneuerung der Geisteswissenschaften seit der Weimarer Republik. Mehr
Mitgliedschaften und Ehrungen
- Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG-SSH). Vorstandsmitglied und Leiter der Abteilung Wissenschaftspolitik.
- Mitglied "Schweizer Kommission" der MGH (Vorsitz: Prof. Dr. C. Zey)
- Stiftungsrat der Jacob Burckhardt Stiftung, Basel
- Collegium Rauricum
- Mitglied des Direktoriums des Bernoulli-Euler-Zentrums der Universität Basel