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Das Tagebuch der Anna Maria.

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Tagebuchseite der Anna Maria Preiswerk-Iselin (einige der letzten Einträge im hohen Alter). (Foto: Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 511a 304-03-04)

Die UNI NOVA berichtet über die Forschungsarbeit von Selina Bentsch, welche die privaten Gedanken über das Älterwerden und Sterben von Anna Maria Preiswerk-Iselin, einer Dame aus dem Basler Bürgertum Anfang des 19. Jahrhunderts, untersucht.

Vor 200 Jahren war die Gesellschaft stärker als heute von Krankheit und Tod geprägt. Was damals eine Dame aus dem Basler Bürgertum über Gesundheit, Älterwerden und Sterben dachte, hat sie in privaten Schriften festgehalten.

«Meine Seele ist bis in ihr Innerstes erschüttert, mein Herz blutet, o Gott wie vielfältigen Leiden hast du das mütterliche Herz ausgesetzt!» Solch dramatische Sätze vertraute eine Basler Dame im Oktober 1812 ihrem Tagebuch an. Anlass war die angegriffene Gesundheit einer ihrer Töchter, die sich unmittelbar dem Tod nahe fühlte. Selbst hatte die Tagebuchschreiberin mindestens sieben Kinder zur Welt gebracht, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichten; ein achtes, namenloses Kind starb kurz vor oder nach der Geburt.

Die Tagebuch-Bände bilden für Selina Bentsch, Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit und Sattelzeit, eine reiche Quelle für ihre Forschungsarbeit. Die Doktorandin möchte herausfinden, wie damals eine Baslerin aus dem städtischen Bürgertum Krankheit, Altwerden und Tod wahrnahm – bei sich, in der Familie und im Bekanntenkreis. Die Tagebücher decken über vier Jahrzehnte ab: von 1795 bis ein Jahr vor dem Tod der Verfasserin. Waren die Aufzeichnungen zu Beginn noch eher sporadisch, wurden sie später häufi ger. Als ergänzende Quellen zog Historikerin Bentsch Briefe, Leichenreden, Beerdigungsregister, Testamente und weitere Dokumente hinzu.

Hier geht es zum vollständigen Bericht in der neusten Ausgabe von UNI NOVA (November 2022)