3.-4. Juli 2017, Basel, Alte Universität am Rheinsprung 9

Tagungsbericht: Sonia Calvi M.A., Departement Geschichte, Universität Basel, E-Mail: sonia.calvi-at-unibas.ch

Für den vollständigen Tagungsbericht auf H-Soz-Kult, siehe hier.

Die ehemaligen Sowjetmuseen waren nicht nur ein zeitlich spezifisches Phänomen, sondern zeichneten sich auch durch eigene Narrative und Ausstellungstraditionen aus. Der von ANNE E. HASSELMANN (Basel) organisierte zweitägige internationale Workshop zur Historischen Museumsanalyse hatte zum Ziel, nicht nur die Besonderheiten der sowjetischen Museumskultur herauszuarbeiten, sondern auch die Bandbreite dieser Museen aufzuzeigen und die sozialistische museale Praxis in einen transnationalen Kontext zu stellen. Es wurde der Anspruch verfolgt, über das Verständnis des sowjetischen Museums als Indoktrinations und Propagandaeinrichtung hinauszugehen und nach der lebensweltlichen Bedeutung der Museen für MitarbeiterInnen und BesucherInnen zu fragen. Die zehn Vorträge und die Keynote deckten dabei eine grosse thematische, räumliche und zeitliche Spannbreite ab: von Museumsgästebüchern zu Kriegsdenkmälern, von der Wolgadeutschen Republik zu den Solowezki Inseln, von den Narrativen über die Revolution bis hin zum „Grossen Vaterländischen Krieg“ im heutigen Deutsch Russischen Museum in Berlin.

Im ersten Paper der Tagung zeigte ANNE WANNER (Tübingen) auf, inwiefern in den 1960er und 1970er Jahren die sozialistischen Museen dem Satellitenstaat DDR als Vorbild zur Errichtung ihres Museumswesens gedient hatten. 1977 reiste eine Delegation des neu zu gründenden Leipziger Sportmuseums nach Warschau und Kiew, um sich von deren Dauerausstellungen Anregungen wie auch konkrete Ideen für Ausstellungselemente zu holen. Gleichzeitig besuchten DDR Museumsdirektoren als Mitglieder des Komitees für Stadt und Regionalmuseen des Internationalen Museumsrates aber auch zahlreiche westeuropäische Museen. Das veränderte ihren Blick auf die sozialistischen Museen und deren Vereinheitlichungstendenzen (beispielsweise die unzähligen ausgestellten Mützen, die Lenin auf seiner Rückkehr aus dem Exil getragen haben soll) nachhaltig und sie beurteilten die sozialistischen Inszenierungen kritischer. Der Kontakt zwischen den Museen der sozialistischen Staaten beschränkte sich demzufolge nicht nur auf die grossen Museen, sondern spielte auch auf regionaler Ebene eine Rolle. Gleichzeitig bestanden auch Wechselbeziehungen über den Eisernen Vorhang hinweg. Dies macht deutlich, dass nicht nur die museale Institutionsgeschichte, sondern vielmehr auch die einzelnen Akteure und deren Vernetzung zu berücksichtigen sind. 

Eine spezifische Museumskultur stellte NATALJA SALNIKOVA (Freiburg) mit dem sowjetischen Heimatkundemuseum vor, welches in den ersten zehn Jahren unter kommunistischer Herrschaft eine Hochblüte erlebte. Die sowjetischen Heimatkundemuseen (Kraevedčeskie muzej – dem Wortlaut nach Regionalmuseen) legten den Schwerpunkt auf die Geschichte, Ethnographie, Wirtschaft und Flora und Fauna der Region. Gerade in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen zeigte sich die Spannung zwischen regionaler Ausrichtung und zentralistischer Kontrolle besonders gut. Die Eröffnung deutscher Fachschulen, des Deutschen Staatstheaters und nicht zuletzt des „Zentralmuseums der Wolgadeutschen Republik“ dienten der jungen Sowjetunion dazu, einerseits die Stabilität des Vielvölkerreichs zu sichern und andererseits die kommunistische Ideologie auch unter ethnischen Nichtrussen zu verbreiten. Dem stand eine Betonung der Spezifika der autonomen Regionen gegenüber, welche sich im Falle der Wolgadeutschenrepublik immer auch in Abgrenzung zu anderen Bevölkerungsgruppen definierte. Anhand von Salnikovas Beitrag zeigte sich, in welchen Spannungsfeldern sich die Musealisierung der kulturellen Identität in der Sowjetunion abspielte und das Museen dabei wie Theaterbühnen für Inszenierungen instrumentalisiert werden konnten.

JÖRG MORRÉs (Berlin Karlshorst) Vortrag zeigte eindrücklich, wie die bewegte 50jährige Geschichte eines Museums eng mit 70 Jahren historischer Geschichte verknüpft war. Mit dem 20. Jahrestag des Sieges im „Grossen Vaterländischen Krieg“ 1965 entstand der Impuls zur Gründung des „Kapitulationsmuseums“ in jenem Gebäude in Berlin Karlshorst, in dem am 8./9. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht unterzeichnet worden war. Das daraufhin gegründete Museum folgte dem damals üblichen Konzept des historisch dokumentarischen Ortes. Gleichzeitig überlagerte sich mit dem Eröffnungsdatum (die Eröffnung wurde auf den 7. November 1967, dem Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution, angesetzt) das Narrativ des „Grossen Vaterländischen Kriegs“ mit jenem der Russischen Oktoberrevolution. Mit dem Umbruch Ende der 1980er Jahre wurde unter der Führung einer deutsch russischen Expertenkommission ein neues Konzept erarbeitet und am 8. Mai 1995 das Museum als „Deutsch Russisches Museum“ neu eröffnet. Das sowjetische Siegesnarrativ wich einem deutschen Narrativ des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und Gebäude sowie Objekte wurden „entsakralisiert“. Da danach in der russischen Gesellschaft einzelne Versatzstücke des sowjetischen Narrativs vom „Grossen Vaterländischen Krieg“ eine Renaissance erfuhren, konnte bei der erneuten konzeptuellen Überarbeitung 2013 die zuvor geglückte Entsowjetisierung in der neuen Dauerausstellung des Museums nur knapp gerettet werden. 

In der Keynote betonte ROLAND CVETKOVSKI (Köln), dass Museen sich über ihr Tun, nicht über ihr Sein definieren würden. Was die sowjetischen Museen von anderen Museen jener Zeit unterschied, sei der Stellenwert der Ordnung gewesen, was Cvetkovski anhand von vier ordnenden Kategorien: Zeit, Wissen, Besucherdisziplinierung und visuelle Ordnung aufzeigte. Bezüglich der Zeitordnung hob Cvetkovski hervor, dass die Bolschewiki sowohl Vergangenheit, Gegenwart als auch Zukunft als wichtige strukturierende und ordnende Wirklichkeiten verstanden – gegen die Vergangenheit grenzte man sich ab; Gegenwart wurde betont; Zukunft utopisch aktiviert. Wissen spielte dabei eine entscheidende Rolle und sollte durch entsprechende Exponate materialisiert werden. Ziel war es, nicht VON der Wirklichkeit zu erzählen, sondern das Erzählen DER Wirklichkeit. Um die Besucher zu erziehen, sollten diese umfassend erfasst und erforscht werden. Dadurch schufen sich die Museen einen Durchschnittsbesucher, der als Einzelner gar nicht sichtbar wurde, sondern integraler Teil der zu unterweisenden Masse wurde. Die visuelle Ordnung schliesslich sollte dieser gezielten Schulung des Besuchers gelten. Dem Besucher sollte das Sehen so gelehrt werden, dass es ein direktes Lernen nach sich ziehen würde. Die von Cvetkovski vorgestellten Ordnungsmerkmale waren nicht Alleinstellungsmerkmale sowjetischer Museen. Die Art und Weise, wie die Sowjets dadurch aber Wirklichkeiten kreierten, hätte die sowjetischen Museen als Orte totaler Objektivität erscheinen lassen.

Den zweiten Workshop Tag eröffnete MIRJAM VOERKELIUS (Berkeley, CA) mit einem Beitrag zum staatlichen „Darwin Museum“ in Moskau. Das um die Jahrhundertwende gegründete Museum beanspruchte für sich, das erste Museum zu sein, dass sich ausschliesslich Darwins Evolutionstheorie widmete und so Forschungsstätte wie auch Ort der Popularisierung des Darwinismus in einem war. Um die Besucher abzuholen, wurde eine Ausstellung konzipiert, die sich der Trends der Museumsgestaltung aus ganz Europa bediente. Man unterliess taxonomische Anordnungen und trennte Sammlung und Ausstellung durch visuell ansprechendere Ausstellungskonzepte. Die dabei ebenfalls angewandte enge Verbindung zwischen Kunst und Museum war von der Anthroposophie beeinflusst. Obwohl die Anthroposophen in der jungen Sowjetunion verfolgt wurden, gibt es diverse Hinweise darauf, dass sich der Museumsgründer Aleksandr Kots auf die Anthroposophie Steiners abstützte. Dies spiegelte sich insbesondere in seiner Idee eines Museums als ästhetische und spirituelle Erfahrung und als Ort der Begegnung. Die Verbindung zur Anthroposophie bildete daher einen ironischen und subversiven Subtext, da die Bolschewiki die Popularisierung des Darwinismus als eine wichtige Waffe im Kampf gegen die Religion und den Darwinismus selber als Eckpfeiler ihrer materiellen Ideologie sahen.

Der Frage nach dem Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie widmete sich ANNE E. HASSELMANN (Basel) mit ihrer Ausstellungsanalyse im Regionalhistorischen Museums von Tscheljabinsk. Im April 1946 eröffnete dort die erste Ausstellung zum „Grossen Vaterländischen Krieg“. Diese fokussierte mehr auf Fossilien, Gesteine und Mineralien, als auf berühmte Persönlichkeiten oder kriegsrelevante Fabriken in und aus der Region. Besucherbucheinträge zeigen, dass es genau diese regionalen naturhistorischen Eigenheiten waren, die in der Ausstellung wahrgenommen und geschätzt wurden. Die Arbeitsberichte des Museums bestätigten folgende Vermutung: Der Museumsdirektor Ivan Gorochov verfolgte eine Museumspolitik, die sein Regionalhistorisches Museum zu den wissenschaftlichen Ursprüngen der sogenannten kraevedenie zurückführte, der russischen Variante der in Deutschland als Heimatkunde bekannten Forschung. Weder Stalin noch die Panzerproduktion standen im Mittelpunkt, sondern die natürlichen Gegebenheiten der Region. Die Moskauer Museumsbehörde beim Kommissariat für Aufklärung tolerierte diese dezentralistischen Tendenzen – womöglich, weil damit über die Bedeutung der Region aufgeklärt und durch gezielte Vermittlung der Bildung und Erziehung der Jugend gedient wurde. Anhand dieses Beispiels wurde deutlich, welchen Stellenwert die im Museum involvierten Akteure bei der Wissensvermittlung einnahmen und dabei zu einer Renaissance der vorrevolutionären Wissenschaft der kraevedenie beitragen konnten.

Auf eine künstlerische Repräsentation von Krieg, nämlich Kriegsdenkmäler, konzentrierte sich MISCHA GABOWITSCHs (Potsdam) Vortrag über den Volkskommissar für Verteidigung und Kunstpatron Kliment Vorošilov. Ausgangspunkt von Gabowitschs Überlegungen bildete die Frage wie es dazu kommen konnte, dass direkt nach Ende des Zweiten Weltkrieges sowjetische Kriegsdenkmäler entstanden, die einem einheitlichen Muster zu folgen schienen, obwohl es in jener Zeit noch keine zentrale Steuerung dafür gab. Vor dem Boom homogener Kriegsdenkmäler ab 1965 bekamen Künstler ihre Aufträge direkt über militärische Stellen. Hier kommt Vorošilov ins Spiel. Er war nicht nur eine einflussreiche politische und militärische Person, sondern auch einer der wichtigsten Kunstpatronen im Stalinismus. Vorošilov förderte Zeit seines Lebens ausgewählte Künstler und unterhielt Beziehungen zu zahlreichen Malern, Bildhauern und Architekten, von denen die meisten einen ähnlich traditionellen militärischen Kunstgeschmack hatten. Der Einfluss von Vorošilovs Patronagestruktur zeigt, dass es keine zentrale Stelle gab, die den Stil der Denkmäler diktierte. Umso wichtiger waren im Entstehungsprozess der Denkmäler daher Patronagenetzwerke wie jenes Vorošilovs, die eine bestimmte vorrevolutionäre, traditionell nationalistische Denkmalästhetik förderten und so die Erscheinungsformen der Kriegsdenkmäler in der sowjetischen Nachkriegszeit prägten.

Thema von EKATERINA MAKHOTINAs (Bonn) Vortrag war das Revolutionsmuseum von Vilnius. Das Museum entstand 1940 zeitgleich mit der sozialistischen Revolution und der Eingliederung Litauens in die Sowjetunion. Mit diesen Umwälzungen wurden aus dem Vorgängermuseum (Nationalmuseum) bestehende Objekte entfernt und neue beschafft, gleichzeitig musste ein neues Narrativ her. Unter der deutschen Besatzung wurde das Museum zwischenzeitlich zum „Museum des Roten Terrors“; nach der Befreiung 1944 sollte das sowjetische Museum wiedereröffnet werden. Das erste Problem dabei war, dass es keine Objekte mehr gab, um eine marxistisch leninistische Geschichte zu erzählen. Das zweite Problem war fehlendes Kader. Beides wurde aus Moskau importiert. Als schlussendlich 1960 die Dauerausstellung eröffnet wurde, wurde nicht die Revolution von 1940 als Gründungsmythos gefeiert, sondern die Oktoberrevolution von 1917. Die litauische Vergangenheit wurde in die sowjetische Geschichte und die nationale Ausstellung in eine sozialistische Erzählung eingebunden. Diese Sowjetisierung wich erst im Laufe der Zeit einer litauischen Komponente, die die litauische Kultur jedoch auf Altertümliches und Folkloristisches reduzierte. Das Revolutionsmuseum wurde so zu einem ideologischen sowjetischen Importprodukt, welches erst nach der Unabhängigkeit von 1991 seine Arbeit einstellte. 

Anhand von Gästebüchern rekonstruierte MARINA SHCHERBAKOVA (Heidelberg) die Rezeptionsgeschichte zweier jüdischer Ausstellungen in Berdyčiv und Leningrad. Jüdische Museen und Ausstellungen waren für Besucher als Informations bzw. Bildungsräume zur Geschichte und Kultur der sowjetischen Juden geplant. Sie sollten der Konstruktion der neuen sowjetischen Identität dienen. Dennoch, so die These Shcherbakovas, fungierten die Museen auch in diesem ideologisierten Kontext als Räume der Kommunikation. Die Gästebucheinträge zur jüdischen Abteilung des Berdyčiver historischen Museums sind nur fragmentarisch, dem Jahresarbeitsbericht von 1930 angegliedert, überliefert. Entsprechend dieser Auswahl zeugt die Mehrheit der Einträge davon, dass man sich mit der sowjetischen Ideologie identifizieren konnte; nur zwei Einträge üben milde Kritik an der Ausstellung. Im Gegensatz dazu vermittelt das Gästebuch zu einer Sonderausstellung im Staatlichen ethnographischen Museums in Leningrad einen umfassenderen Eindruck. Die Besucher kritisierten vor allem das Konzept eines vermeintlich sowjetischen Selbstbildes und die äusserst ideologisierte Darstellungsweise ihrer jüdischen Kultur. Solche Einträge zeigen, dass Museen trotz des von oben zugeschriebenem Auftrages als Informations und Austauschräume funktionierten und dass die Besucher neben der vermittelten Ideologie ein eigenes Bild der jüdischen Kultur herzustellen versuchten.

KATHARINA SCHWINDE (Weimar) führte zum Abschluss des Workshops die Zuhörer auf die Inselgruppe Solovki im Weissen Meer. Der Archipel hat eine wechselvolle Geschichte: Das im 15. Jahrhundert auf der Hauptinsel gegründete Kloster wurde 1920 verstaatlicht, diente zwischen 1921 und 1923 als Arbeitslager für Bürgerkriegsgefangene und ab 1923 als Lager des Geheimdienstes. Bereits 1924 wurde innerhalb des Lagers die Solovecker Heimatkundegesellschaft gegründet, die 1967 zu einer eigenständigen Museumseinrichtung wurde. Schwinde untersuchte in ihrem Beitrag, wie die Museumsmitarbeiter diese doppelt belastete Vergangenheit – nämlich die vorsowjetisch religiöse und die sowjetisch repressive – in ihren Führungen repräsentierten und interpretierten. Das offizielle Museumsnarrativ stand ganz im Sinne einer sowjetischen Geschichtspolitik: Agenten des kulturellen Fortschritts waren nicht die Mönche, sondern auch die Tausend namenlosen Arbeiter – dabei wurde die repressive Zeit der Lager tabuisiert. Unterlagen zu unerlaubten Führungen von 1969 zeigen aber, dass einzelne Mitarbeiter versuchten, eine alternative Geschichte des Klosters zu präsentieren; eine, die auch die Ereignisse des Arbeitslagers miteinbezog. Diese Aktion hatte Folgen, die entsprechenden Mitarbeiter wurden entlassen. Trotzdem erkannte die Museumsverwaltung die Lücke der Auslassung der Lagerzeit und die Ausstellung wurde, wenn auch nur zögerlich, um diese Zeit ergänzt.

Abschliessend kam mit Schwindes Beitrag nochmals zum Ausdruck, dass sich in den ehemaligen Sowjetmuseen nicht nur widersprüchliche Narrative überlagerten und ablösten, sondern dass auch bewusst Narrative ausgelassen oder geleugnet wurden. Dennoch oder gerade deshalb kristallisierte sich als gemeinsamer Nenner der Workshopbeiträge das sowjetische Museum als Lernort hervor. Damit rückte neben der Frage nach den vermittelten Inhalten und Narrativen auch das Verhältnis zwischen Museum und Besuchern in den Vordergrund und zeigte, wie die Museen als Kommunikationsräume funktionierten, in denen verschiedene Akteure – Museumsmitarbeiter und Besucher – nicht nur Narrative erstellten, sondern auch Identitäten verhandelten und stifteten. 

 

Workshop-Übersicht

Panel I:

Moderation: Nadine Freiermuth Samardžić (Universität Basel) Kommentar: Martina Baleva (Universität Basel) 

Anne Wanner (Universität Tübingen): "Wichtige Anregungen" und "zu viele Leninmützen". Ostdeutsche Museumsmitarbeiter auf Dienstreise in sowjetischen Museen. 

Natalja Salnikova (Universität Freiburg): Die Repräsentation des Vielvölkerstaates in sowjetischen Heimatkundemuseen am Beispiel des Zentralmuseums der Wolgadeutschen Republik in Engels. 

Jörg Morré (Deutsch Russisches Museum Berlin Karlshorst): Entsowjetisierung eines Museums. Vom "Kapitulationsmuseum" zum "Deutsch Russischen Museum" in Berlin Karlshorst. 

Key Note: 

Moderation: Alexis Hofmeister 

Roland Cvetkovski (Universität zu Köln): Dinge einer Ausstellung oder eine Gesellschaft in der Totale. Überlegungen zu einer sowjetischen Museumskultur. 

Panel II: 

Moderation: Anne Krier (Universität Zürich) Kommentar: Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin) 

Mirjam Voerkelius (University of Berkeley, CA): Darwinism for the Masses: Art and Science at the Moscow Darwin Museum.

Anne E. Hasselmann (Universität Basel): Ausstellungsanalyse: „Die Rolle Tscheljabinsks im Grossen Vaterländischen Krieg 1941 1945“ 

Mischa Gabowitsch (Einstein Forum Potsdam): Die Künstler des Marschalls: Kliment Vorošilovs Patronagenetzwerk und die sowjetischen Kriegsdenkmäler. 

Panel III: 

Moderation: Felix Frey (ETH Zürich)
Kommentar: Benjamin Schenk (Universität Basel) 

Ekaterina Makhotina (Universität Bonn): Revolutionierung der Museen, Musealisierung der Revolution: Inszenierung der Geschichte im Revolutionsmuseum der Litauischen Sowjetrepublik. 

Marina Shcherbakova (Universität Heidelberg): Zwischen Leningrad und Berdyčiv: Die Rezeptionsgeschichte der sowjetischen Judaica Ausstellungen der 1930er Jahre am Beispiel der Museums Gästebücher. 

Katharina Schwinde (Stiftung Ettersberg, Weimar): Kirche, Lager oder Museum? Die Interpretation einer ‚doppelt’ belasteten Vergangenheit im Solovecker Museum der 1960er Jahre. 

  

Für sonstige Informationen, siehe hier oder auf dem Programmflyer.