Auf den Spuren der Ottonen Tagesexkursion nach Payerne


Tagesexkursion des Einführungskurs Mittelalter

Am Freitag, 14. November 2025 besuchte eine Gruppe von Studierenden gemeinsam mit der Lehrstuhlassistentin Valerie Muhmenthaler das Kloster Payerne im Kanton Waadt. Der Besuch der einstigen Klosteranlage fand im Rahmen des Einführungskurses Die Ottonen und ihre Welt – Europa im 10. Jahrhundert statt und erlaubte, die im Kurs erarbeiteten Themen vor Ort zu vertiefen. 

Das Kloster Payerne blickt auf eine lange Geschichte zurück; von einer römischen Villa im 2. oder 3. Jahrhundert, über den ersten Kirchenkomplex und die Gründung des Klosters durch Bertha von Schwaben und Adelheid von Burgund bis im 10. Jahrhundert, bis zum Bau der Pfarrkirche und den Entwicklungen während der Reformation bis hin zur archäologischen Aufarbeitung ab dem 20. Jahrhundert. 
Das 10. Jahrhundert ist auch für Payerne eine entscheidende Phase, denn in den 960er-Jahren vollendete Adelheid von Burgund die Klostergründung, die von ihrer Mutter Bertha von Schwaben  – la reine Berthe – vorbereitet worden war. Adelheid war Königin von Italien, ab 951/2 die zweite Ehefrau von Otto dem Grossen und ab 962 an dessen Seite Kaiserin. Sie war wohl auch für die Einbindung Payernes in den cluniazensischen Klosterverband verantwortlich. Dies bedeutete eine enge Verbindung mit dem damals bedeutendsten monastischen Reformzentrum Cluny, welche die Geschichte Payernes bis zur Reformation nachhaltig prägte. Adelheid, Bertha, und weitere Mitglieder der hochburgundischen Dynastie, machten die vielfältigen Beziehungen zwischen Hochburgund und der ottonischen Dynastie sichtbar und eröffneten Einblicke in die frühmittelalterliche Geschichte der Schweiz. Neben Ergänzungen zu den Kursinhalten bot der Besuch die Gelegenheit, die historische Bedeutung von Payerne im allgemeinen Kontext zu entdecken und somit auch über die Epochengrenzen des Mittelalters hinauszublicken. Nicht zuletzt  – und vielleicht für angehende Historikerinnen und Historiker besonders interessant – bot der Besuch die Gelegenheit, über Geschichtsvermittlung als Tätigkeitsfeld und mögliche berufliche Perspektive nachzudenken. 

Bilder: Valerie Muhmenthaler 



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