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Wir trauern um Natalie Zemon Davis (1928–2023), eine wunderbare Historikerin und grosse Humanistin
Die amerikanische Historikerin hat mit ihrer frappanten Neugier, ihrem unerschöpflichen Interesse an den Menschen, ihrer ausserordentlichen Kommunikationsgabe, ihrer wissenschaftlichen Kraft und Präzision, ihrem Engagement für die Anderen in Gegenwart und Vergangenheit und nicht zuletzt als faszinierende Erzählerin Generationen von Studierenden, Kolleginnen und Kollegen am Departement Geschichte tief berührt. Immer wieder hat sie mit uns in den vergangenen drei Jahrzehnten Ihre weit gespannten Interessen geteilt: Frauen- und Geschlechtergeschichte, historische Anthropologie, die Geschichte der Sklaverei, die Faszination für die Stimmen der Anderen im Archiv oder für Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen und Welten – stets hat sie Geschichte als kritisches Unterfangen begriffen, um die Möglichkeitsräume der Gegenwart zu erweitern. Die Universität Basel hat ihr dafür 2001 die Ehrendoktorwürde verliehen.
Als Quelle der Inspiration und historischen Erkenntnis wird Natalie Zemon Davis für uns weiterhin lebendig bleiben.
Prof. Dr. Susanna Burghartz, 24. Oktober 2023