/ Forschung
Werner Meyer: Haferbrei und Hellebarde
Leben im Mittelalter zwischen Alltag und Krieg
Das „finstere“ Mittelalter?
Jede Epoche hat sich in eigenen, für den Kenner unverwechselbaren Spuren verewigt. Illustrierte Handschriften, Wappenschilder, gotische Fensterformen beispielsweise deuten Reste des Mittelalters an, jener rund tausendjährigen Epoche zwischen Antike und Neuzeit, dem Zeitraum zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert. Diese Objekte prägen in Auswahl die heutigen Vorstellungen vom Mittelalter. Zustände und Ereignisse werden dabei häufig aus der Sicht unserer heutigen Zeit beurteilt.
Das Mittelalter war ein Zeitalter des Glaubens: Wie prägten religiöse Vorstellungen, die nur teilweise von der Kirche diktiert wurden, das Weltbild und das Leben? Wie erlebten die Menschen die Veränderungen dieser Epoche, bedingt durch ein stetiges, von Seuchen und Kriegen nur vorübergehend gebremstes Bevölkerungswachstum. Urwälder wurden gerodet und Sümpfe trockengelegt, so dass sich das Landschaftsbild nachhaltig veränderte und sich neue Siedlungsräume bilden konnten. Neben die Dörfer traten ummauerte Städte, Burgen und Klöster, und es wuchs ein dichtes Handelsnetz heran. Nahmen die Menschen diese Veränderungen nicht eher als Bedrohung wahr? Womit sich ein vielseitiges
Bedürfnis nach Schutz, sowohl vor irdischen Feinden und natürlichen Gefahren als auch vor jenseitigen Mächten erklären ließe, so dass Schutz schließlich wichtiger war als Freiheit!?
ISBN: 978-3-96176-145-6
Seiten: 352, Illustrationen: 209