/ Forschung

Peter-Paul Bänziger: Die Moderne als Erlebnis

Banniger

Eine Geschichte der Konsum- und Arbeitsgesellschaft, 1840-1940

Spass und Abwechslungen statt Arbeitsamkeit und Mässigung: Wie die Menschen um 1900 Berufsleben und Freizeit neu arrangierten.

In den Jahrzehnten um 1900 erfuhr der Alltag großer Bevölkerungsteile tiefgreifende Veränderungen. Sie betrafen die Arbeit genauso wie den Konsum. Anhand von rund einhundert Tagebüchern aus dem deutschsprachigen Raum untersucht Peter-Paul Bänziger, wie die Menschen ihren Alltag wahrnahmen. In ihren Augen sollte das Leben vor allem Spass machen und Abwechslung bringen - in der Freizeit genauso wie am Arbeitsplatz. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen wollte man eine gute Zeit verbringen.

Nur noch eine untergeordnete Rolle spielte hingegen der bürgerliche Wert einer allgemeinen Arbeitsamkeit, von dem so viele Tagebücher des 19. Jahrhunderts geprägt waren. In der Freizeit stand die Intensität des Moments im Zentrum. Man suchte angenehme Unterhaltungen, keine wertvollen Kunstgenüsse. Bänziger folgt der Geschichte dieser modernen Erlebnisorientierung. Er gewährt Einblicke in das Denken, Handeln und Fühlen von Menschen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und bringt so die »kleinen« historischen Akteurinnen und Akteure ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

456 S., 17 Abb., geb., Schutzumschlag, 14 x 22,2 cm

ISBN 978-3-8353-3646-9 (2020)

Link zum Wallstein Verlag (und zur Open Access Version)

Am 31.7.2020 ist auch Rezension auf H-Soz-Kult erschienen:

Kaspar Maase: Rezension zu: Bänziger, Peter-Paul:  Die Moderne als Erlebnis. Eine Geschichte der Konsum- und Arbeitsgesellschaft, 1840–1940. Göttingen  2020. ISBN 978-3-8353-3646-9, In: H-Soz-Kult, 31.07.2020, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-29333