/ Forschung

Mythen, Körper, Bilder. Ernst Kantorowicz zwischen Historismus, Emigration und Erneuerung der Geisteswissenschaften

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Hrsgg. von Lucas Burkart, Joachim Kersten, Ulrich Raulff, Hartwig von Bernstorff, Achatz von Müller

Ernst Kantorowicz wurde wie kaum ein anderer Historiker des 20. Jahrhunderts populär rezipiert. Der Titel seines Spätwerks "The King`s Two Bodies" (1957) ist zum kulturwissenschaftlichen Gemeingut geworden. Die ihm zuteil gewordene Anerkennung hat aber auch dazu geführt, dass Ecken und Kanten in Werk und Person abgeschliffen wurden. Die Autoren untersuchen Kantorowicz` Leben und Werk seit der Weimarer Republik, über seine erzwungene Emigration in die USA 1938 bis zu seinem erfolgreichen Leben als Professor in Berkeley und Princeton und weisen ebenso auf Brüche hin wie sie auch die Kontinuitäten dieser intellektuellen Biographie ausmachen.
In Kantorowicz artikuliert sich paradigmatisch die Herausforderung, den Bruch, den die deutsche Katastrophe darstellt, in seiner Tragweite für die Entwicklung der Geschichts- und Geisteswissenschaften zu reflektieren. Zugleich gilt es aber auch, das damit verbundene Narrativ einer sich selbst läuternden Wissenschaft kritisch zu hinterfragen.

351 S., 24 Abb., geb., Schutzumschlag, 14,0 x 22,2, ISBN: 978-3-8353-1750-5 (2015)