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Digitale Kuration: Vom Objekt zur Ausstellung

Digitale Kuration

Aus einer Lehrveranstaltung im Frühjahrssemester 2022, die Peter Fornaro (DHLab) und Lucas Burkart (Dept. Geschichte) gemeinsam durchgeführt haben, ist eine digitale Ausstellung zum «Museum Faesch» entstanden.

Kunst- und Wunderkammern stellten in der Frühen Neuzeit eine Form, ja einen Modus dar, das Wissen über die Welt zu erschliessen, zu sammeln, zu ordnen und nicht zuletzt auch zu zeigen. Der Basler Rechtsgelehrte Remigius Faesch legte ca. ab den 1620er Jahren eine solche Sammlung an, wobei er dabei auf ältere Vorbilder (Amerbach-Kabinett) sowie auf Familientraditionen (Porträtserien) zurückgriff. Sammeln bedeutete auch damals schon Vernetzung; aus schriftlichen Zeugnissen wissen wir, dass seine Kontakte nach primär Frankreich, nach Italien – das er 1620/1621 länger besuchte – in die Niederlande und nach Deutschland reichten. Die Sammlung am Petersplatz in Basel war aber auch ein Anziehungspunkt für Besucher und Bildungsreisende auf «Grand Tour». Von Remigius Faesch angelegtes Besucherbüchlein, das von seinen Nachfahren, wenn auch nicht lückenlos bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts geführt wurde, belegt dies sehr schön.

Ausgehend von der Analyse von Objekten und ihren materiellen Eigenschaften, ihren wechselseitigen Beziehungen, Akteuren, Orten und Netzwerken des Sammelns richtet das studentische Projekt das Augenmerk auf die Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Kuration. Die Umsetzung erfolgte mit einfachen technischen Mitteln, konkret mit Wix, einem Service für die Entwicklung von Webseiten, der keine Programmierkenntnisse voraussetzt. Ziel war es zu zeigen, dass auch mit auch mit technisch wenig elaborierten Kenntnissen im Bereich der digitalen Kuration ein inhaltlicher Mehrwert geschaffen werden kann, der sich in attraktive Präsentationsformaten vermitteln lässt.

Link: http://museumfaesch.site/

Teilnehmende:
Maša Bešlić, Sara Canic, Paola d'Arcangelo, Sarah Heierli, Joana Meier, Lisa Seywald, Johana Steinmann und Christian Weber

Verantwortlich:
Lucas Burkart und Peter Fornaro