Im Zentrum meines Promotionsprojekts steht der Zeitraum des „Krisenjahrzehnts“ der 1970er Jahre sowie die Aufstiegsphase des „Neoliberalismus“ in den 1980er Jahren. Ausgelöst durch eine Reihe einschneidender Ereignisse (Nixon-Schock, Ölpreiskrise) setzte Anfang der 1970er Jahre massive Prozesse der Umgestaltung der internationalen Finanzordnung ein. Diese verhandelten Repräsentanten im Rahmen verschiedener internationaler und supranationaler Organisationen (z.B. IWF, OECD, EWG, …), oder multilateraler und bilateraler Zusammenarbeit (G5/7) statt. Durch eine finanzpolitische Ausrichtung auf monetäre Politikinstrumente wuchs insbesondere der Einfluss von Zentralbanken sowie auf derjenige der großen Geschäftsbanken auf die Ausgestaltung der internationalen Finanzordnung. Mein Projekt rückt mit dem Bundesfinanzministerium einen zentralen Akteur dieser Prozesse ins Zentrum und betrachtet die Handlungsspielräume seiner Akteure in Auseinandersetzung mit anderen nationalstaatlichen Institutionen (Bundeskanzleramt, Auswärtiges Amt, Bundesbank) über die deutschen Interessen sowie die maßgeblich durch das BMF geführten Aushandlungsprozesse auf internationaler Ebene.
Das Promotionsprojekt ist ein Teilprojekt des vom deutschen Bundesfinanzministeriums geförderten Projekt Geschichte der deutschen Finanzministerien.