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Fakultätspreis für Tanja Hammel

Fakultätspreis

Tanja Hammel (rechts) mit Dekan, Prof. Dr. Walter Leimgruber und Rahel Ackermann Hui (Foto: Universität Basel, Christian Flierl)

Tanja Hammel erhält am diesjährigen Dies Academicus den Preis für Geisteswissenschaften der Philosophisch-Historischen Fakultät für ihre Dissertation

 

Tanja Hammel wurde im Rahmen des diesjährigen Dies Academicus für ihre Dissertation mit dem Titel „Shaping Science and Society at the Cape - A Relational History of Mary Elizabeth Barber“ ausgezeichnet. Die Arbeit wurde bis zu seinem Tod von Prof. Patrick Harries betreut, danach von Prof. Julia Tischler.

Ausgehend von der britisch-südafrikanischen Forscherin Mary Elizabeth Barber, wirft Tanja Hammels Dissertation ein imposantes Themenspektrum der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, der Geschlechter- und Sozialgeschichte und der Postcolonial Studies auf.

Mary Elizabeth Barber, eine der ersten Naturwissenschaftlerinnen des 19. Jahrhunderts, untersuchte in der damaligen Kap Kolonie Pflanzen, Vögel, Schmetterlinge und Insekten. Sie legte nicht nur umfangreiche Herbarien an, entdeckte und zeichnete Pflanzen, sondern tauschte sich auch mit anderen Forschern aus, darunter Joseph Hooker und Charles Darwin. Als eine der Ersten fand Barber Beweise für Darwins Evolutionstheorie und trug damit massgeblich zu deren Akzeptanz und Verbreitung bei. Auch als Archäologin und Schriftstellerin machte sie sich einen Namen.

Tanja Hammels Dissertation arbeitet die internationale Bedeutung des Werkes einer marginalisierten Wissenschaftlerin heraus und lässt gleichzeitig die Instrumentalisierung von Wissenschaft zu siedlerpolitischen Zwecken sowie den zentralen, jedoch weitgehend unkenntlich gemachten Anteil afrikanischer Wissensproduzenten sichtbar werden.

Methodologisch geht Tanja Hammel ebenso mutig wie gewissenhaft vor und befragt und verbindet dabei unterschiedlichste Quellen – visuelle und schriftliche Materialien sowie Artefakte – und untersucht diese auf ihren Gehalt und ihr Schweigen hin.

Tanja Hammel vermag es, Norden und Süden, Wissenschafts- und Sozialgeschichte, Vergangenheit und Gegenwart miteinander in Bezug zu setzen und den Beitrag eines der Geschichte Afrikas zugeordneten Themas zu zentralen Debatten im «Mainstream» der Geschichtswissenschaften eindrücklich zu belegen.

Ihre Erkenntnisse verwebt sie in ein elegantes Narrativ, das nicht nur Fachpersonen in den Bann zieht.

Über ihre Dissertation wurde bereits Anfang 2018 in den Uni News ausführlich berichtet:

https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Mary-Elizabeth-Barber-Eine-vergessene-Naturforscherin-wird-wiederentdeckt.html

Die Dissertation erscheint nächstes Jahr in der Reihe «Cambridge Imperial and Postcolonial Studies» bei Palgrave Macmillan.