Digitale Ressourcen

Ausgewählte Quellen zur Basler Geschichte in der Renaissance und Frühen Neuzeit als digitale Edition oder im pdf-Format.

  • Basler Jahrrechnungen 1360-1611
  • Die Matrikel der Universität Basel 1460-1818
  • Die Amerbachedition

Hier geht es zu den digitalen Materialien zur Basler Geschichte – Renaissance und Frühe Neuzeit

Basel besitzt eine einzigartige Serie von Jahrrechnungsbüchern zum städtischen Finanzhaushalt aus den Jahren 1361 bis 1610. Ein internationales Historikerteam der Universitäten Basel und Graz hat nun mithilfe neuer digitaler Technologien diese Quellen aufgearbeitet und als digitale Edition im Internet öffentlich zugänglich gemacht. Damit werden neue Möglichkeiten für die historische Forschung erschlossen und die zum Teil gefährdeten Archivdokumente für künftige Generationen gesichert.

Strafgelder, Löhne, Durchfahrtszölle: Die Jahrrechnungen der Stadt Basel geben einen detaillierten Einblick darüber, wofür die Stadt vor fünfhundert Jahren ihr Geld ausgegeben hat und wie sie zu Einnahmen gekommen ist. Indirekte Steuern für Nahrungsmittel und zahlreiche andere Abgaben von Bürgerinnen und Bürgern, Untertanen und Fremden werden dort ebenso erfasst wie städtische Investitionen in die Infrastruktur oder geheime Geldzahlungen fremder Mächte.

Während für die Jahrgänge von 1361 bis 1534 bereits vor hundert Jahren eine Buchedition erschienen ist, fristeten die Jahrrechnungen für die 75 Jahre - von 1535 bis 1610 - bis anhin ein Schattendasein: Unpubliziert im Archiv gelagert, wurden sie von der Forschung vernachlässigt und vom Schimmel zersetzt. Am Departement Geschichte der Universität Basel hat nun ein Team von drei Masterstudierenden unter der Leitung von Prof. Susanna Burghartz das Projekt «Die Jahrrechnungen der Stadt Basel 1535 bis 1610 – digital» durchgeführt.

Die Datenbank ist online zugänglich unter http://gams.uni-graz.at/context:srbas?mode=projekt#das-projekt.

Von 1996 bis 2003 förderte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) das von Prof. em. Dr. Kaspar von Greyerz geleitete Projekt "Deutschschweizerische Selbstzeugnisse (1500-1800) als Quellen der Mentalitätsgeschichte". Teil des Projektes war eine systematische Bestandsaufnahme der in den (kantonalen) Staatsarchiven, grösseren städtischen und kirchlichen Archiven sowie in den Kantons-, Universitäts- und ausgesuchten städtischen Bibliotheken handschriftlich vorhandenen Selbstzeugnisse der Deutschschweiz aus der Zeit der Frühen Neuzeit (1500-1800).

Die Selbstzeignisse-Datenbank ist öffentlich zugänglich unter http://wp.unil.ch/egodocuments/de/.

Es ist ein besonderes Glück, dass eine so umfangreiche Postkartensammlung wie die der russischen Familie Radzievsky den Weg in den Besitz des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte der Universität Basel gefunden hat.

Vera Radzievska suchte und kaufte die alten Postkarten über viele Jahre hinweg auf unterschiedlichen Moskauer Flohmärkten. Zusammen mit ihrem in Paris lebenden Sohn, Pavel Radzievsky, hegte sie ein reges Interesse an alten Büchern und historischen Gegenständen. Die Postkartenraritäten, so ihr gemeinsamer langjähriger Wunsch, sollten einst die Grundlage für eine Ausstellung bilden. Pavel Radzievsky war vermutlich Anfang der 1980er Jahre aus Moskau nach Frankreich emigriert und liess sich in Paris als Antiquar nieder. Er kaufte Bücher von russischen Emigranten auf, zum Teil Erstausgaben und Raritäten, die im Exil in Berlin, Prag oder Paris erschienen waren. Gleichzeitig versorgte ihn seine Mutter regelmässig mit antiquarischen Buchlieferungen aus Russland. Hierüber entstand schliesslich die enge Verbindung der Radzievskys zur Basler Universitätsbibliothek: Erstmals trat der Antiquar im Jahre 1986 aufgrund der weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannten Sammlung des Basler Theologen Fritz Lieb an die Universitätsbibliothek heran und bot ihr in Ergänzung zum Basler Marina Zwetajewa-Archiv drei Erstausgaben mit Autographen der Autorin an. In den darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu wertvollen Bücherankäufen durch die Bibliothek. Nach Pavels frühem Tod Mitte der 1990er Jahre war es seine mittlerweile aus Russland emigrierte Mutter, die die Reisen nach Basel unternahm. Anlässlich ihres letzten Besuchs 1998/99 schenkte sie Dr. Helena Kanyar-Becker, die als Fachreferentin für Slavistik in der Universitätsbibliothek über Jahrzehnte für die Aufkäufe der antiquarischen Bücher zuständig war, ihre wertvolle Postkartensammlung, in der Hoffnung, dass sie einmal Gegenstand einer Ausstellung werden würde.

Frau Kanyar-Becker gab diese Sammlung von insgesamt 409 Einzelstücken an den Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte weiter. Vom 12. Dezember 2009 bis zum 26. März 2010 wurde die Ausstellung "Liebe Grüsse aus Moskau. Eine Postkarten-Reise ins Zarenreich" dann schliesslich innerhalb der Räume der Universitätsbibliothek Basel realisiert. Sie wurde unter der Leitung Professor Heiko Haumanns und dem damals als Kuratoren fungierenden Assistenten Jörn Happel unter Mitarbeit von Lehrstuhlmitgliedern und einigen Studierenden erarbeitet. Der Erfolg der Ausstellung war so groß, dass sie daraufhin auf Wanderschaft ging und ebenfalls in Astano (Tessin) und in Kiel gezeigt wurde.

Weiteres zur Sammlung finden sie hier. Den Zugang zur Datenbank unter http://www.salsah.org/postcards/.

Die meisten industrialisierten Staaten versprechen ihren Bürgerinnen und Bürgern ein umfassendes Angebot an "Sozialer Sicherheit". Jedes Land hat jedoch eigene Vorstellung von sozialer Sicherheit. Gerade die Schweiz hat sich lange schwer getan, soziale Sicherheit als positives Leitbild zu akzeptieren.

Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens hat das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) 2013 die Geschichte der Sozialen Sicherheit aufarbeiten lassen. Mit über hundert Beiträgen vermittelt Ihnen die Webseite aus verschiedenen Blickwinkeln einen Zugang zur schweizerischen Sozialstaatsgeschichte. Ein Zeitstrahl verweist auf die wichtigsten Etappen und die Entwicklung des schweizerischen Sozialstaates seit dem 19. Jahrhundert (Synthese). Zahlreiche Einzelbeiträge gehen der Frage nach, wie der Sozialstaat mit Alter, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall oder Behinderung umgegangen ist. Auch Parteien und Verbände, Wissenschaftler und Politikerinnen werden porträtiert. Beleuchtet wird auch die institutionelle Dimension wie Gesetze, Wohlfahrtseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen. Die Website wird ergänzt durch statistische Angaben sowie einer ausführlichen Literaturliste.

Die Plattform ist eine Koproduktion der Universitäten Basel und Zürich sowie der Ecole d’études sociales et pédagogiques (EESP) Lausanne. Sie entstand im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) und wird regelmässig überarbeitet und erweitert.

Die Aufarbeitung ist online zugänglich unter https://www.geschichtedersozialensicherheit.ch/home/.

A Network Analysis of the German-speaking Alpine Conservation Movement (1975-2005)

In this phd project Romed Aschwanden seeks to examine the complex negotiation processes in European politics by analysing European transport policy. European Union politics usually evolve in a complex, discordant field with actors at the regional, national and international levels. The study examines the disputes over European alpine transit policy between the 1970s and 2000s, with a comparative focus on Austria and Switzerland. It aims to assess to what extent environmental movements had an impact on European policy decisions at the national and supranational levels. The analysis is based on a network analysis focusing on the complex interplay between political and social actors, in particular around the German-speaking alpine conservation movement (Alpenschutzbewegung). The case studies of Austria and Switzerland include a member state of the European Union (Austria) and a non-member (Switzerland). Theoretically, the project contributes to a non-teleological, open-ended understanding of European integration.
The project focuses on Switzerland and on debates about alpine transit over the Gotthard Pass, particularly in the context of the so-called "Alpen-Initiative", which in 1994 imposed a restrictive transport policy framework and had a lasting impact on Swiss-EU relations. This case study offers the possibility to write a transnational history of environmental movements and open a new perspective on Europeanisation. Methodologically, it works with a historical network analysis, based on a state-of-the-art digital research instrument, Gephi, an established software for social network analysis and visualisation.

The digital infrastructure for data extraction is supported by the Research Navigator and has been developed and implemented in collaboration with Data Futures. The data extraction workflows in use have originally been developed in the Global Information project at Basel University and the Abou Naddara project at Heidelberg University. Visit the project website.

Disentangling European HIV/AIDS Policies: Activism, Citizenship and Health

Through the lens of the HIV/AIDS epidemic, EUROPACH will explore how the past is mobilised in the unfolding of activism, health policy and citizenship in Europe. As transnational health-governing bodies seek to integrate a fortified biomedical approach into local structures of care and prevention, the project asks how the past has come to shape these structures so as to enable a reflexive and situated approach to the future. By analysing the discourses and practices that make up HIV/AIDS policy worlds in Germany, Poland, Turkey, the UK, and at the European level, EUROPACH aims to describe the varied citizenship claims (in terms of entitlements and responsibilities) that emerge across shifting notions of Europe. Researchers will unpack the logics of policy discourses and disentangle the transnational histories that have been involved in the co-production of these policy assemblages, and develop a corresponding interactive map to be housed on the project’s website. They will also record interviews with long-term activists and persons living with HIV or AIDS, which will provide a foundation for a new European HIV/AIDS oral history archive. Ethnographic research conducted in spaces of policy development and negotiation, combined with analyses of art works engaging with the epidemic, will be used to situate citizenship models in their temporal trajectories, and then to scrutinize them – in close discussion with the project’s 14 APs – for insights as to possibilities for the future. In accounting for the multiplicity and entanglements of histories that coexist in contemporary citizenship frameworks at the nexus of sexuality, health and the body, EUROPACH aims to provide support for mapping out the dynamics of integrating local communities, contexts and histories into European structures and praxes of citizenship.

Please contact the following website for further information http://heranet.info/category/project-title/europach (under construction).