Veranstalter:
BGSH, Departement Geschichte
Von der Antike bis zur Gegenwart: Quellenkritik üben … Geschichtsverzerrungen, Propaganda, Fake News erkennen und benennen (Block 1)
In unserem 4-tägigen Workshop gilt es methodisch fundamentale Probleme im wissenschaftlichen Umgang mit den uns vorliegenden (bildlichen, textlichen, archäologischen, digitalen) Quellen auf der theoretischen und pragmatischen Ebene gemeinsam zu thematisieren und in Bezug auf jedes Einzelprojekt zielgerichtet zu erörtern. Hauptgegenstand unserer Veranstaltung bilden das für die Geschichts- und Altertumswissenschaften transversal-epochenübergreifend unerlässliche Instrument der Quellenkritik sowie die damit engstens verknüpfte systematische Spurensuche nach allen möglichen Facetten der (bewussten/unbewussten) Konstruktion von Geschichtsnarrativen (im Sinne beispielsweise einer Propaganda Love Story, From Julius Caesar to Donald Trump). Dabei wird uns ein konsistenter Katalog an weiterführenden Fragestellungen ständig begleiten und arbeitstechnisch hilfreich sein:
Was für Quellengattungen bzw. Medien analysieren ich? Wie beschreibe ich sie nach den jeweils fachspezifischen Normen? Vor welche einzelnen Probleme stellen mich diese Quellen? Wie hinterfrage ich sie möglichst kritisch, unvoreingenommen in Hinblick auf mein Untersuchungsziel? Wie und in welcher Hinsicht ‘glaubwürdig’ sind die Quellen für den von mir untersuchten Zeitraum? Welche historische ‘Wahrheit’ könnte hinter diversen Überlieferungsversionen stecken, aus welcher Sichtweise wurden diese wiedergegeben, propagandistisch aufgebauscht, diffamierend, mythisierend, historisch bzw. geschichtsrevisionistisch verzerrt oder sogar frei erfunden? Welche historischen Narrative verbergen sich dahinter? Ist jede Fake News als kategorisch ‘falsch’ zu werten und für historische Analysen wegzuwerfen? Vielmehr: Welche interessanten Aspekte (psychologische Stimmung, politisch-ideologische Haltung, religiöse Weltanschauung, zeitgebundener Umgang mit dem jeweiligen Nachrichtenmedium) einer Fake News könnten für unsere Untersuchung (rezeptions-)historisch aufschlussreich sein? Wie präsentiere ich meinen komplexen Quellenbefund vom work in progress bis hin zur Abgabe/Publikation systematisch und argumentativ stichhaltig?
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