Das Dissertationsprojekt untersucht die sozioökonomische Verflechtung des weiblich geführten Klosters Klingental im spätmittelalterlichen Basel. Der Schwerpunkt liegt dabei besonders auf unterschiedlichen kulturellen, sozialen und ökonomischen Praktiken und Kapitalien. Diese sollen detailliert in ihren einzelnen Transaktionsmomenten kontextualisiert und analysiert werden. Das Projekt greift auch jüngere wirtschaftshistorische Ansätze zur geistlichen Grundherrschaft auf, um ein komplexes Bild der an das Kloster gekoppelten Räume zu entwerfen und zum Verständnis von spätmittelalterlicher Ökonomie beitragen zu können.

Die Quellen, die für diese Untersuchung herangezogen werden, sind von großer ökonomischer Bedeutung und beinhalten Transaktionsmomente zu verschiedenen Arten von Investitionen, Renten, Währungseinheiten und Abgaben. Die hohe Zahl an überlieferten Dokumenten bietet sich für digitale, quantifizierende Herangehensweisen an, um unterschiedliche Transaktionsmomente zu erfassen und zu analysieren. Eine hermeneutisch sensible Aufarbeitung der Daten berücksichtigt dabei auch diverse Nuancen der Pragmatischen Schriftlichkeit. Einzeilige Einträge müssen beispielsweise in einer quantitativen Analyse auf eine andere Weise erfasst und bearbeitet werden, als mehrzeilige Paragraphen.

Die Bearbeitung der Quellen mit den Techniken der Digital Humanities verändert die Arbeitsweise mit den Quellen und eröffnet neue Erkenntnisse, die bisherige qualitative Forschung ergänzen und erweitern. Das Projekt macht dadurch die sozioökonomischen Verflechtungen des Klosters Klingental und dessen Einfluss auf die mittelalterliche Wirtschaft auf eine andere Weise greifbar und wird zu neuen Fragestellungen anregen.

Bildnachweis: StABS: Klosterarchiv Klingental, Q Zinsbuch, fol. 124r.

Landlady Monastery. Late Medieval Economy in the City of Basel (1400-1530)

 

The research project investigates the socio-economic interconnectedness of the Klingental nunnery in late medieval Basel. The focus lies particularly on different cultural, social and economic practices and capitals. These will be contextualized and analyzed in detail in their individual transactional moments. The project also takes up recent economic-historical approaches to ecclesiastical (land-)lordship in order to create a complex picture of the spaces linked to the monastery and to contribute to the understanding of late medieval economy.

The sources used for this research are of great economic importance and include transactional moments on various types of investments, rents, monetary units, and levies. The large number of surviving documents lends itself to digital, quantifying approaches to capture and analyze different transactional moments. A hermeneutically sensitive processing of the data also takes into account various nuances of pragmatic writing. Single-line entries, for example, need to be captured and processed in a different way in a quantitative analysis than multi-line paragraphs.

Processing the sources with digital humanities techniques changes the way we work with the sources and opens up new insights that complement and extend previous qualitative research. The project thereby makes the socio-economic interconnections of the Klingental monastery and its influence on the medieval economy tangible in a different way and will stimulate new lines of inquiry.

Credits: StABS: Klosterarchiv Klingental, Q Zinsbuch, fol. 124r.