Die Basler Mediävistik lädt mit dieser öffentlichen Ringvorlesung zu einer frühlingshaften Blütenlese (einer Anthologie, einem Florilegium) im Garten mittelalterlicher Dichtung ein. An sechs Dienstagen lernen wir Dichtungen in gebundener und ungebundener Sprache kennen, Berühmtes und Unbekanntes, aus der lateinischen, arabischen, italienischen, französischen, okzitanischen, mittelhochdeutschen und altnordischen Tradition. Wir werden den Hörsaal unter anderem mit den Worten Dantes, den Weisen okzitanischer Trobadors, der Wortakrobatik norwegischer Skalden und dem Wortwitz mittelhochdeutscher Märendichtung erklingen lassen und die Vielfalt europäischer poetischer Gattungstraditionen vom Frühmittelalter bis in die Renaissance hinein erkunden. Dabei werden Eigenheiten der einzelnen Regionen, aber auch komplexe Prozesse des Kulturtransfers und der kulturellen Adaption deutlich werden.
Beteiligt sind die Sprach- und Literaturwissenschaften, die Geschichte und die Philosophie.