Präsentation von Resultaten

Bei der Präsentation von Resultaten müssen wissenschaftliche Konventionen beachtet werden. Dies ist für Studierende insbesondere bei (Pro)Seminararbeiten und Referaten der Fall, aber auch bei Handouts, Thesenpapieren oder Protokollen. Neben den Vorgaben zu diesen Formaten müssen auch allgemeinere Konventionen wie etwa eine sorgfältige Darstellung und eine korrekte Rechtschreibung beachtet werden.

Wie man eine Arbeit strukturiert und schreibt, wird im Zusammenhang mit dem Schreiben wissenschaftlicher Texte besprochen. Für die endgültige Form einer (Pro)Seminararbeit macht das Departement Geschichte Vorgaben, die von den Dozentinnen und Dozenten ergänzt oder angepasst werden können.

Angaben Titelblatt

  • Titel, Art und Zeitpunkt der Lehrveranstaltung
  • Name des Dozierenden
  • Titel, gegebenenfalls Untertitel
  • Abgabetermin
  • Name, Adresse, E-Mail der Verfasserin bzw. des Verfassers
  • Studienfächer und jeweilige Semesteranzahl

Die Verwendung einer Word-Vorlage, die vom Departement Geschichte zur Verfügung gestellt wird, ist empfohlen.

Inhaltsverzeichnis

  • Klare, nachvollziehbare Gliederung
  • Möglichst wenige Gliederungs-Hierarchiestufen

Einleitung (1-1.5 Seiten)

  • Erkenntnisinteressen
  • Gegenstand eingrenzen
  • Grösseren Zusammenhang des Themas
  • Forschungsfrage/Fragestellung
  • Begriffe erklären
  • Methodische Vorgehensweise: Sekundärliteratur und Quellen
  • Forschungsstand zum Thema
  • Angaben zum Aufbau der Arbeit

Hauptteil

  • Folgt dem Verlauf der Argumentation
  • Einbindung der Quellen- und Literaturanalyse
  • Gliederung nach linearen Aspekten und den Unterteilungen des Gegenstands
  • Kenntlichmachung von eigenen und fremden Überlegungen

Schlusswort

  • Knappe Zusammenfassung
  • Antworten auf die Forschungsfrage
  • Kritische Beleuchtung des methodischen Vorgehens
  • Weiterführende Fragen

Quellen-, Literatur- und ev. Abbildungsverzeichnis

  • Vollständige und formal korrekte Auflistung der verwendeten Literatur, Quellen und Bilder

Redlichkeitserklärung

Die Bewertung und Beurteilung einer schriftlichen Arbeit orientiert sich an folgenden Aspekten:

Formale Kriterien

·      Äussere Präsentation (Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, lesbare Gestaltung)

·      Quellen- und Literaturverzeichnis (Gliederung, Vollständigkeit)

·      Korrektes Zitieren von Quellen und Literatur

·      Korrekter und sinnvoller Einsatz von Fussnoten bzw. Anmerkungen

·      Sprache (Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung, Verständlichkeit und Klarheit der Formulierungen, korrekte Verwendung von Abkürzungen, gendergerechte Sprache, etc.)

Inhaltliche Kriterien

·      Wahl von Fragestellung und Methode/Theorie:
Ist die Fragestellung sinnvoll? Wird sie klar erkennbar und präzis formuliert? Ist sie relevant?
Entspricht das methodische Vorgehen der Fragestellung?
Ist der Gegenstand theoretisch durchdacht? Sind die Kategorien der Analyse stringent und erkennbar?
Lässt sich die Fragestellung anhand der benutzten Quellen angemessen bearbeiten? 


·      Argumentationslogik und Fachkenntnisse:
Entsprechen Gliederung und Durchführung der Fragestellung, dem Gegenstand und dem methodischen Vorgehen? Wird die Fragestellung durchgehalten? Hat die Arbeit einen roten Faden? Werden die gestellten Fragen folgerichtig angegangen?
Ist die Argumentation in Interpretation und Analyse logisch stringent, plausibel und widerspruchsfrei? Wird Evidenz erzeugt? Beziehen sich Argumentation und Evidenzerzeugung sinnvoll und ausreichend auf die Forschungsliteratur und allfällige Forschungsdebatten? 


·      Werden der eigene Anspruch, die Implikationen der Fragestellung, der gewählten Methode, Quellen und theoretischen Ansätze respektiert?

·      Sprachlicher Ausdruck und Stil: Wurden die Fachbegriffe sinnvoll ausgewählt und kritisch reflektiert? Wird präzise formuliert?

Referate sind mündliche und visuelle Beiträge, welche die Studierenden in einem (Pro)Seminar halten. Oft sind sie Teil des Leistungsnachweises. Sie sollen Wissen zu einem Thema vermitteln und dabei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars mit ungewohnten Erkenntnissen überraschen. Dazu muss eine historische Fragestellung verfolgt und das Thema auf wenige Punkte zugespitzt werden, die im Gedächtnis haftenbleiben und zum Nachdenken und Mitdiskutieren anregen.

Vorbereitung

1. Konzept
  • Referatskonzept: Gegenstand bestimmen, Fragestellung entwerfen, Literatur und Quellen recherchieren
  • Besprechungstermin mit Dozentin bzw. Dozent verabreden
2. Besprechung mit Dozentin bzw. Dozent
3. Ausarbeitung
  • Arbeit verteilen und ausführen
  • Resultate zusammenführen und besprechen
  • Mündliche und visuelle Präsentation vorbereiten
  • Bibliografische Angaben in einheitlicher Zitierweise in Präsentation oder Handout integrieren
  • Ev. Handout entwerfen und drucken oder versenden 

Aufbau

1. Einleitung
  • Interesse wecken z. B. mit einem Bild oder Zitat
  • Leitfrage(n) und ev. Thesen formulieren
  • Aufbau des Referats vorstellen
  • Ev. wichtigste Literaturtitel nennen
2. Hauptteil
  • Fragen beantworten bzw. Thesen überprüfen anhand von Literatur und Quellen. Die Leitfrage bestimmt den Verlauf des Arguments.
  • Hintergrundinformationen: nur jene berücksichtigen, die für das Verständnis des behandelten Gegenstands unentbehrlich sind.
  • Ev. eine Quelle vorstellen und in Bezug auf die Leitfragen analysieren
3. Schlussteil
  • Resultate der Untersuchung kurz reflektieren und in einen grösseren Kontext stellen
  • Übergang zum Diskussionsteil realisieren, z. B. mit offener Frage zum Thema
4. Diskussion
  • Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer stellen Fragen zum Inhalt des Referats.
  • Diskussionsleitung anhand von Fragen, Thesen oder Quellen

Tipps für die Vorträge

  • Deutlich und nicht zu schnell sprechen. Freies Sprechen anhand von Stichworten hat den Vorteil, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer besser folgen können als einem ausformulierten Text.
  • Blickkontakt zum Publikum aufrecht halten
  • Technische Anwendungen vor Sitzungsbeginn installieren und testen

In einem Referat kommen häufig Begriffe, Namen, Zahlen, Ereignisse sowie Quellen- und Literaturverweise vor, die für die Untersuchung eines Themas wichtig sind, aber in den Ausführungen nur kurz erwähnt werden können. Folglich empfiehlt es sich, diese in einem Handout knapp und übersichtlich aufzuführen.

Ein Thesenpapier führt die Thesen auf, die eine Arbeitsgruppe mit dem Seminar diskutieren möchte. Zumeist handelt es sich dabei um die gängigen und allenfalls kontroversen Forschungsmeinungen zum präsentierten Thema. Ein Thesenpapier eignet sich vor allem für den Einstieg in eine Diskussion oder Gruppenarbeit.

Inhalt eines Handouts

  • Prägnante Zusammenfassungen von Thesen und wichtigen Inhalten des Referats
  • Definitionen wichtiger Begriffe
  • Namen und Lebensdaten historischer Personen
  • Zahlenmaterial
  • Fakten und Jahreszahlen zu wichtigen Ereignissen
  • Bibliografische Angaben zu Literatur und Quellen

Ein Sitzungsprotokoll hält den Verlauf, den Inhalt und die wichtigsten Ergebnisse einer Seminarsitzung fest. Für die Verfasserin bzw. den Verfasser des Protokolls stellt es eine individuelle Vertiefung des Stoffes dar, während es für Abwesende der betreffenden Sitzung hilfreiche Informationen bereitstellt. Ein Protokoll ist zudem die Grundlage für eine spätere Aufbereitung des Stoffes und für die Dozentin bzw. den Dozenten ein wertvolles Feedback zu einer Sitzung. Wenn ein Sitzungsprotokoll im Nachhinein besprochen wird, stellt es eine inhaltliche Verbindung zwischen den Sitzungen her.

Ein Verlaufsprotokoll orientiert sich in seinem Aufbau am Verlauf der Sitzung und gibt unter Umständen auch einzelne Voten wieder; ein Ergebnisprotokoll fasst den Stoff stärker zusammen und gliedert ihn unter Umständen neu nach inhaltlichen Gesichtspunkten. In der Praxis handelt es sich zumeist um eine Mischform.

Inhalt

  • Formale Angaben zu Lehrveranstaltung und Sitzung
  • Organisatorische Punkte und Arbeitsaufträge
  • Wichtige Kommentare zum letzten Protokoll
  • Inhalt der Sitzung: Zusammenfassung der zentralen Punkte; knappe Zusammenfassung der Referate, zentrale Punkte aus den Diskussionen, Fazit der wichtigsten Erkenntnisse und ungeklärten Fragen
  • Ev. Fazit oder kritische Bemerkungen der Verfasserin bzw. des Verfassers
  • Verweis auf zur Sitzung gehörende Unterlagen
  • Bibliografische Angaben der bearbeiteten Literatur und Quellen